An Pfingsten feiern wir das dritte Hochfest unserer Kirche, die Herabkunft des Heiligen Geistes. Berichtet wird das Pfingstgeschehen in der Apostelgeschichte:
Nach der Himmelfahrt Jesu versammelten sich die Jünger „mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern“ (Apg. 1,14) im Abendmahlssaal. Sie beteten zusammen und wagten sich aus Angst nicht aus dem Haus. Dann, am Pfingsttag, erlebten sie plötzlich, wie der Heilige Geist über sie kam. Es war ein Erlebnis, das sie mit Worten nicht wirklich beschreiben konnten, deshalb sprachen sie in Bildern: Es erhob sich ein Sturmbrausen, der Heilige Geist ließ sich auf jeden Einzelnen wie Feuerzungen nieder, sie begannen in fremden Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen eingab. Als Petrus nach draußen ging und vor den zusammengeströmten Leuten redete, hörte jeder ihn in seiner Muttersprache reden.
Sie begriffen: Das ist das Wirken des Heiligen Geistes, den Jesus angekündigt hat, der Paraklet, der Beistand, der Tröster. Nichts ist wie vorher! Der Empfang des Heiligen Geistes verändert die Menschen: Die Ängste sind weg, sie fühlen sich stark, sie kennen ihren Auftrag, brechen auf, sie um Jesus zu verkündigen.
Die Missionierung beginnt, die Kirche beginnt, Jesus und seine Verkündigung kommen in die Welt und werden nie mehr vergessen!
Und wir?
Geist-Erfahrungen kennen auch wir, als Alltagsgeschehen zum Beispiel: als plötzliche Erkenntnis (Mir geht ein Licht auf), ich verstehe plötzlich etwas, das mir lange unklar war, ich kann andere Menschen begeistern, ich fühle, wie mich eine Kraft durchströmt, in einer Gemeinschaft herrscht ein guter Geist (Spirit).
In der Firmung erhalten wir den Heiligen Geist. Er soll uns durch unser Leben begleiten als Beistand, als Tröster, wie Jesus verheißen hat. Wir bitten ja in unserem Bundesgebet darum, seinen Geist in uns und unseren Mitmenschen lebendig zu machen. Ich habe Pfingsten immer als „Heliandfest“ empfunden, Geist Gottes vor allem auf Heliandtreffen erlebt, die häufig an den Pfingsttagen stattfanden.
Mathilde Pirzer-Hartmann
Mach alles neu!
Durch Dich Heiliger Geist
Kann alles neu werden
Gib uns neue Gedanken
Und lass uns das Undenkbare denken
Gib uns neue Gefühle Und lass uns das Unbegreifbare fühlen
Gib uns neue Taten
Und lass uns das Unmögliche tun
Gib uns ein neues Herz
Und lass uns dem Unfassbaren Raum geben
Mach alles neu
Und lass uns Deine neue Welt sein
Hier auf Erden
Anton Rotzetter, Gott der mich atmen lässt, Herder 1994, S. 91
Last modified: 1. Februar 2025